Spielzeug zerbricht - Erlebnisse sind unsterblich!

Die Idee des Waldkindergartens

…entstand in den 50er Jahren in Dänemark und setzte sich in ganz Skandinavien durch. In Deutschland wurde der erste 1993 in Flensburg gegründet. In den letzten Jahren entstanden bundesweit über 300 Waldkindergärten, davon allein über 30 in Nordrhein-Westfalen – Tendenz steigend. Unsere Einrichtung besteht seit Februar 1999 und wird seit Januar 2000 von dem Elternverein Waldkinder e.V. organisiert.
Waldkindergärten sind eine Alternative zu Regelkindergärten und verstehen sich als eine weitere Bereicherung des pädagogischen Vorschulangebotes.

Warum ein Waldkindergarten?

In unserem Waldkindergarten verbringen ca. 20 Kinder im Alter von 3-6 Jahren gemeinsam mit zwei entsprechend qualifizierten Erzieherinnen und einer Ergänzungskraft den Vormittag im Wald.
Zum Rasten, Aufbewahren von Materialien und bei ungemütlichem Wetter stehen der Gruppe ein geräumiger, beheizbarer Bauwagen und ein Gruppenraum im Umweltzentrum zur Verfügung.
Der Tag beginnt mit einem Morgenlied am Parkplatz. Danach ziehen die Kinder los und sind den ganzen Vormittag im Wald und auf angrenzenden Wiesen unterwegs. Die Kleinen sind warm und wetterfest angezogen und haben so auch mit großer Kälte oder Nässe keine Probleme.
Sie toben, rasten, singen und spielen, machen Kreisspiele, basteln mit Blättern, Steinen und Bucheckern die wunderlichsten Dinge, malen, lauschen Märchen und Geschichten, beobachten Ameisen und andere große und kleine Waldbewohner, besuchen den Bauern am Feldrand, kochen und backen im Bauwagen, feiern Feste des Jahreskreises und, und, und…
Nach einem erfüllten Vormittag verabschieden sich die Kinder mit einem Abschiedslied von „Ihrem“ Wald und fahren zurück nach Hause.

Ostern und Weihnachten werden natürlich auch im Wald gefeiert. Es gibt Aufführungen für Eltern, einen Laternenzug im Herbst und einmal im Jahr findet ein großes öffentliches Waldfest statt, bei dem es für Klein und Groß viel zu entdecken gibt.

Für Interessierte besteht die „Schnupper“-Möglichkeit, die Waldkinder einen ganzen Vormittag lang zu begleiten.

Wie funktioniert ein Waldkindergarten?

Bewegung – ein Waldkindergarten bietet Bewegungsanreize, die im normalen städtischen Umfeld verloren gegangen sind. Diese sind jedoch für eine gesunde Entwicklung unerlässlich.
Im Waldkindergarten wird die motorische Geschicklichkeit und Kondition hervorragend geschult. Dies beugt Haltungsschäden und motorischen Problemen vor, wie sie heute schon häufig im Grundschulalter festgestellt werden.

Wahrnehmung – riechen, fühlen, hören, sehen, schmecken – im Wald werden alle Sinne natürlich und vielseitig angeregt. Dies steht im Gegensatz zu der Reizüberflutung, der Kinder oft ausgesetzt sind und wirkt präventiv bei weit verbreiteten Wahrnehmungsstörungen, wie z.B. das ADHS.

Schulfähigkeit – verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen und die Erfahrungen aus der Praxis belegen, dass Waldkindergärten in hervorragender Weise auf eine erfolgreiche Schullaufbahn vorbereiten.

Einfach gesund – Das Immunsystem von Waldkindern wird dauerhaft gestärkt.

Kreativität – Die Phantasie hat freien Lauf. Im Wald gibt es kein vorgefertigtes Spielzeug. Dies fördert die Kreativität und Phantasie der Kinder und stärkt das Selbstwertgefühl.

Sozialverhalten – Das Fehlen von Spielzeug und die Notwendigkeit von gegenseitigen Hilfestellungen stärken den Zusammenhalt in der Gruppe.

Natur – die Kinder lernen durch den engen Kontakt die Natur kennen und lieben. Als Erwachsene werden sie diese hoffentlich auch schützen.

Wald und mehr…

Ergänzungen des pädagogischen Angebotes

• Musikalische Früherziehung in den Räumen von Gut Nordholz
• Der regelmäßige Besuch der Stadtbibliothek, von Ausstellungen,
Kindertheater, Feuerwehr und, und, und…
• Gegenseitige Besuche anderer Kindergärten

Der „Raum“ des Waldkindergartens…

…ist der Heisterholzer Wald in der näheren Umgebung des Gutes Nordholz.